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Keramische Messer

Im Dezember 2014 haben wir erneut einen ausführlichen Test mit Keramikmessern verschiedener Hersteller durchgeführt. Wir haben die Messer auf Schärfe, Schnitthaltigkeit, Kormfort / Gebrauchsfreundlichkeit und die Möglichkeit des Hebelns und des Schärfens von Messern untersucht. In diesem Test haben wir Keramikmesser mit einigen vergleichbaren Küchenmessern aus Stahl. verglichen.

Messer im Test

Für den Test haben wir einige Keramikmesser von Kyocera genommen, dem Marktführer im Bereich Keramikmesser. Wir haben uns noch verschiedene Keramikmesser anderer Hersteller angeschafft. Um einen Vergleich mit Stahlmessern anstellen zu können, haben wir auch Kochmesser von Kai, Wüsthof Dreizack, Robert Herder und unsere eigenen Eden Kanso Aogami Messer mit in den Test eingebunden.

Schärfe der Keramikmesser direkt aus der Verpackung

Aus dem Schärfetest wurde deutlich, dass die Kyocera-Messer sehr scharf aus der Verpackung kommen. Die Schärfe dieser Messer kann man gut mit Stahlmessern vergleichen. In einigen Fällen sind die Kyocera-Messer sogar noch schärfer. Die billigen Keramikmesser, die wir auf Schärfe getestet haben, können in keiner Weise mit den scharfen Kyocera-Messern mithalten..

Komfort / Gebrauchsfreundlichkeit

Nach dem Testen der Messer auf anfängliche Schärfe haben wir mit 6 Personen eine Stunde lang Möhren und Zwiebeln geschnitten. Von allen beteiligten Testpersonen wurden alle Messer benutzt, um so die unterschiedlichen Bewertungen der einzelnen Testpersonen zu einem ehrlichen Gesamtergebnis zu führen.

Während des Schneidevorganges fiel uns auf, dass die Kyocera-Messer in das Holzschneidebrett schneiden und Schnittspuren hinterlassen. Wir bemerkten, dass das Messer bei den Schneidebewegungen nicht mühelos und sanft auf dem Schneidebrett gleitet. Es fühlte sich ein wenig so an, als ob wir mit einem Stück Schmiergelpapier über das Schneidebrett gehen würden. Im Vergleich hierzu gleiten die Stahlmesser mühelos auf dem Schneidebrett. Bei den beiden Kyocera-Messern, die wir getestet haben (ein Exemplar von 13 cm und ein Exemplar von 18 cm) können wir auch einen Unterschied in der Leichtigkeit des Schneidens feststellen. Dies hat nichts mit der Klingenlänge zu tun, sondern mit der Klingengeometrie und der Klingenstärke, die bei beiden Messern unterschiedlich ist.

Klingenausbrüche

Die Kyocera-Messer werden mit einer kleinen Pflege- und Gebrauchsanleitung geliefert. In der Anleitung wird darauf hingewiesen, dass man beim Gebrauch des Messers “gerade Schnitte“ machen soll und dass das Messer zum Hebeln, Hacken, Entbeinen oder Schneiden von Gefrorenem ungeeignet ist. Wir haben diesen Hinweis zur Kenntnis genommen und machen mit dem Messer “gerade Schnitte”, wie angegeben. Als wir uns danach die Messerklinge anschauen, sehen wir, dass an der Klinge kleine Ausbrüche zu sehen sind. Wir haben das Messer nur einen Nachmittag lang getestet und können uns vorstellen, dass bei täglichem Einsatz des Messers auf längere Sicht gesehen, an der Klinge (Mikro-) Ausbrüche entstehen können. Für uns stellt sich dann eine wichtige Frage: Wo sind die kleinen scharfen Keramikteilchen geblieben?

Kyocera nach gebrauch

Schärfe nach Gebrauch

Nach dem Schneidevorgang werden alle Messer erneut einem Schärfetest unterzogen. Hier schneiden die Keramikmesser deutlich besser ab als die Stahlmesser. Der objektive Test zeigt, dass die Keramikmesser tatsächlich länger scharf bleiben, wie auch vom Hersteller behauptet wird. Beim Einsatz haben wir von der Schärfe her kaum Unterschiede zwischen Keramik – und Stahlmessern konstatiert. Der Grund liegt darin, dass der Schärfetest lediglich die Schärfe der Klinge misst. Die Klingengeometrie spielt jedoch in der Gebrauchserfahrung eine große Rolle. Daher ist es durchaus möglich, dass ein Messer weniger gut im Schärfetest abschneidet, jedoch durch eine gute Klingengeometrie noch immer sehr fein schneidet. Wir nehmen zur Kenntnis, dass alle Keramikmesser im Vergleich zu den Stahlmessern mit einer dickeren Klinge versehen sind.

Keramikmesser schärfen

Der nächste Schritt in unserem Test umfasst das Schärfen aller Messer. Wir schärfen die Stahlmesser mit einem Schleifsteinset von Naniwa bis zur 5.000er Körnung. Für die Keramikmesser nehmen wir einen Kyocera Diamantschärfer, ein batteriebetriebenes Schleifgerät. Die Keramikmesser sind nämlich so hart, dass nur noch ein Diamant-Schleifstein sie schärfen kann. Es ist nicht ganz einfach, um für die Kyocera-Messer mit dem Diamantschärfer ein schönes gleichmäßiges Schleifergebnis zu erzielen. Die erzielte Schärfe ist in Ordnung, aber es ist ziemlich zeitaufwendig und mühevoll, um die Klingenausbrüche wegzuschleifen. Außerdem blockiert das Gerät in regelmäßigen Abständen. Uns hat die Qualität dieser Schleifgeräte nicht wirklich überzeugen können.

Wenn die Schärfe den Ansprüchen nicht mehr genügt und / oder kleine Ausbrüche an der Klinge zu sehen sind, können die Keramikmesser zum autorisierten Messer-Service geschickt werden. Für diesen Service wird sogar ein Gutschein beigefügt. Sie müssen dann das Messer für einige Zeit entbehren und selbst die Portokosten für den Hin- und Rückversand tragen. Leider ist zwischendurch ein Abziehen des Keramikmessers auf einem Schleifstab oder ein kurzes Schärfen auf einem Wasserstein nicht möglich. Im Gegensatz zu Keramikmessern bieten sich für Stahlmesser viele verschiedene Möglichkeiten des Messerschleifens.

Messertest für das Hebeln / Hacken / Ausbeinen

Obwohl Keramikmesser laut Verpackungsbeilage nicht zum Hebeln, Hacken, Entbeinen oder Schneiden von Gefrorenem geeignet sind, ist es kaum zu vermeiden, dass man versehentlich ab und zu seitlichen Druck auf die Klinge ausübt. Außerdem sagt dieses Testergebnis auch etwas über die Fallbeständigkeit aus. Aus diesem Grund haben wir alle Messer diesem Test unterzogen.

In diesem Test wird ein U-förmiger Halter über der Klinge platziert. Dieser Halter wird gedreht und wir können messen, wie viel Druck wir ausüben müssen, bis die Klinge bricht. Das Kyocera 18 cm Messer mit 0,33Nm kam ganz gut aus dem Test. Sogar besser als das dünngeschliffene Karbonstahlmesser, das wir auch getestet haben. Das Karbonstahlmesser brach bereits bei 0,30 Nm. Das Kyocera Messer von 13 cm schneidet im Test weniger gut ab. Es bricht bereits bei 0,08 Nm. Wenn wir von einer großen japanischen Messermarke ein dünnes Messer aus VG10-Stahl testen, können wir dieses Messer 7,75 Mal stärker belasten als seinen Gegner aus Keramik, nämlich 0,65 Nm. Das getestete Wüsthof Dreizack Classic Messer kommt viel besser aus dem Test. Dieses Messer gewinnt den Test glanzreich mit 1,34 Nm.

Die billigen Keramikmesser können mit dem Kyocera-Messer nicht mithalten. Ein Messer bricht bereits bei Platzierung des Halters auf der Klinge. Die Unterschiede zwischen billigen Keramikmessern und Messern von Kyocera sind nicht nur im Preis und in der Schärfe zu finden. Auch die Qualität des Materials spielt eine große Rolle.

Fazit

  • Keramikmesser haben ihre guten und schlechten Eigenschaften. Wir können konkludieren, dass Keramikmesser von entsprechend hoher Qualität scharf geliefert werden. Sie bleiben nach Gebrauch im Vergleich zu Stahlmessern auch länger scharf. Das geringe Gewicht der Messer wirkt sich für viele Menschen angenehm und positiv auf die Handhabung aus. Des Weiteren ist zu sagen, dass Keramikmesser nicht rosten können.
  • Das Nachschärfen von Keramikmessern ist kaum möglich. Zwischendurch auf einem Wetzstahl oder Schleifstab abziehen ist auch nicht möglich. Auch der Diamantschärfer ließ unsere Herzen nicht schneller klopfen.
  • Das größte Problem bei Einsatz dieses Messers liegt jedoch in der Gefahr von Klingenausbrüchen. Die winzigen Keramikteilchen, die aus der Klinge brechen, weisen nicht nur auf die Zerbrechlichkeit der Klingen hin, sondern sind auch ein Signal, dass die vom Hersteller behauptete Schärfe zu einem gegebenen Zeitpunkt wirklich vorbei sein wird. Dann muss das Messer zum Messer-Service geschickt werden, so dass Ausbrüche oder Beschädigungen korrigiert werden können.
  • Für uns sind dies alles Gründe, um keine Keramikmesser in unsere Produktpalette aufzunehmen. Wir sind uns davon bewusst, dass wir mit dieser Entscheidung auf die Bedienung eines Marktsegments verzichten, denn eine Frage nach Keramikmessern besteht ohne Zweifel. Für uns ist es allerdings wichtiger, unseren Kunden ein Produkt zu verkaufen, von dem wir mehr als 100% überzeugt sind.

Alternative

Was gibt es für eine Alternative? Suchen Sie ein Messer, das haarscharf ist und bleibt, ohne es ab und zu nachschärfen zu müssen? Dann haben wir leider keine Lösung für Sie. Suchen Sie aber ein Messer mit einer haarscharfen Klinge, die mit ein wenig Nachschärfen haarscharf bleibt, dann bieten wir Ihnen viele Möglichkeiten: Stahlmesser.