Helfen Kullen in einem Küchenmesser gegen das lästige Anhaften beim Schneiden?
Bei einem Küchenmesser ist nicht nur die Schneide, sondern auch die Klingenseite in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die meisten Messerklingen verfügen über eine glatte Seite, aber es gibt auch Küchenmesser, die mit kleinen Vertiefungen (Kullen) lieferbar sind.
Wüsthof bietet sogar ein Kochmesser mit gelochter Klinge an. Das sieht gut aus, hat aber auch durchaus eine Funktion. Durch die Luft, die sich in den Kullen und den Löchern sammelt, entsteht eine Antihaftlage zwischen Messer und Schneidgut.
Und wie sieht die Praxis aus?
Wir waren neugierig, ob es nur ein gutes Verkaufsargument ist, oder ob ein Kullenschliff oder eine gelochte Klinge wirklich einen Nutzen hat. Nach den nötigen Versuchen kamen wir zum folgenden Ergebnis: Die Behauptung über die Kullen und Löcher in den Messerklingen stimmt wirklich. Das Schneidgut haftet an einem Küchenmesser mit glatter Klingenseite deutlich stärker als an einem Messer mit Kullenschliff. Dieser Effekt ist bei einem gelochten Küchenmesser sogar noch größer.
Beim Schneiden dickerer Scheiben erhöht sich der Effekt der Kullen und Löcher signifikant. Hauchdünne Kartoffelscheiben beispielsweise haften an allen Küchenmessern in gleichem Ausmaß. Sobald die Scheiben etwas dicker werden, tritt sofort die Antihaftwirkung der kleinen Vertiefungen oder Löcher ein.