Fenix PD36 TAC | Expert Review von Koen van der Jagt
Die Fenix PD36R hat einen brandneuen taktischen Bruder bekommen, die PD36 TAC. Nahezu die doppelte Leistung und ein einzigartiges Bedienkonzept, speziell für den taktischen Einsatz entwickelt. Neugierig auf meine Ergebnisse? Lies einfach weiter und sieh selbst!
Meine ersten Eindrücke:
Eine angenehm kompakte Lampe mit guten Proportionen. Bei der aktuellen Generation ist das Gehäuse aufgrund des größeren 21700-Akkus, der mehr Kapazität und Leistung als ein 18650-Akku bietet, etwas dicker. Keine Überraschung: Sie ist genauso groß wie ihr Bruder, die PD36R. Die PD36 TAC fühlt sich angenehm robust an und kann einiges einstecken. Die kantigen Formen unter dem Lampenkopf bieten einen ausgezeichneten Schutz vor Wegrollen. Der Reflektor ist nicht so tief und die Luminus SST70-LED ist recht groß: Licht auf kurze bis mittlere Entfernung also! Das auffälligste Merkmal ist die Rückseite mit dem mechanischen taktischen Schalter. Mit diesem Knopf kannst Du den gewünschten Modus innerhalb einer Sekunde „vorprogrammieren”. Fenix liefert die PD36 TAC mit Holster, Ladekabel und wiederaufladbarem USB-Akku 21700. An der Verarbeitungsqualität und Lieferumfang gibt es nichts auszusetzen.
Wann und wie:
Obwohl sie auch in Innenräumen eingesetzt werden kann, ist die PD36 TAC eine Lampe, die sich besonders in den Händen von Sicherheitspersonal oder Ordnungshütern wohlfühlt. Dies ist dem taktischen Modus zu verdanken, in dem man sofort viel Licht zur Verfügung hat, sowie einem blendenden Stroboskopmodus. Mit so einem großen Schalter braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass man den Lichtschalter in einer brenzligen Situation nicht finden könnte. Im „Duty-Modus” kann die PD36 TAC auch in alltäglicheren Situationen eingesetzt werden. Ich hatte sie mehrere Wochen lang in meiner Manteltasche und hatte viel Spaß damit auf Spaziergängen, bei einer Suche in der Scheune oder als ein Stück Sicherheit und Übersicht in einem dunklen Wald. Trotz der kompakten Größe hast Du immer noch 3000 Lumen in der Tasche!
Welchen Eindruck macht die PD36 TAC bei Bedienung und Komfort:
Lampen in dieser Größenklasse sind immer schön handlich; nicht zu klein, um aus den Händen zu gleiten, aber auch nicht so groß und schwer, dass es anstrengend wird. Das Design des PD36 TAC hat klare Schwerpunkte (u. a. eckige Formen), wodurch die Lampe gut in der Hand liegt und eine gute Kontrolle über die Funktionen bietet. Im Gegensatz zur PD36R verfügt die TAC-Version nicht über eine Batterieanzeige. Das vermisse ich schon etwas. Es gibt jedoch eine Anzeige für geringe Akkuspannung: Die Lampe schaltet in den niedrigsten Modus zurück und beginnt zu blinken, um anzuzeigen, dass der Akku fast leer ist. Das Bedienkonzept ist völlig neu und so konzipiert, dass die PD36 TAC im Handumdrehen als taktische Lampe eingesetzt werden kann. Der große mechanische Schalter ist von einem Ring umgeben (mit gerippter Struktur für guten Halt). Über diesen Ring kannst Du drei Modi wählen: Duty, Lockout oder Tactical. In der Praxis kannst Du das mit geschlossenen Augen tun; ich habe für mich selbst die „Eselsbrücke”, dass diese Modi in alphabetischer Reihenfolge von links nach rechts angeordnet sind. Der Schalter ist etwas größer als der der PD36R, hat aber eine glattere Textur, sodass er weniger griffig ist. Das Eindrücken ist sanfter als bei der PD36R, während das Durchklicken (um die Lichtmodi einzurasten) etwas mehr Kraft erfordert. Wenn Du die Taste halb eindrückst, leuchtet das Licht nur, solange Du die Taste gedrückt hältst, und wenn Du sie ganz drückst, leuchtet das Licht auch dann noch, wenn Du die Taste loslässt. Das funktioniert gut, ein Wachmann oder ein Sicherheitsbeamter wird in der Praxis keine Probleme damit haben, dass man etwas mehr Kraft aufwenden muss, um den Knopf zu drücken. Im Duty-Modus stehen alle Lichtoptionen zur Verfügung, d. h. fünf Lichtstärken plus Stroboskop. Die Lampe merkt sich den zuletzt verwendeten Lichtmodus, sofern Du sie nicht innerhalb von 2 Sekunden erneut einschaltest. Der taktische Modus hat nur eine Lichtstärke (2000 Lumen) und das Stroboskop. Das Stroboskop kann jederzeit in beiden Modi aufgerufen werden, sowohl bei ein- als auch ausgeschalteter Lampe. Dazu muss die Taste länger als 0,8 Sekunden gedrückt werden. Der Stroboskopmodus ist immer direkt „fixiert”; ich finde das eine gute Option, sie bietet mehr Sicherheit in einer unerwarteten Situation. Ich denke, der Lockout-Modus ist selbsterklärend; Du verwendest ihn, um die Lampe vor ungewolltem Einschalten zu schützen. Er funktioniert mechanisch, sodass man den Schalter dann nicht drücken kann.
Das Bedienkonzept der PD36 TAC gefällt mir sehr gut, es ist gut durchdacht. Die Lampe macht sofort, was man will, man muss nicht zweifeln, ob man den richtigen Lichtmodus bekommt.
Das gefällt mir an der PD36 TAC:
Der taktische Schalter gefällt mir sehr gut. Wenn man eine Lampe mit geschlossenen Augen exakt bedienen kann (übrigens ein schöner Selbsttest!), hat der Hersteller gute Arbeit geleistet. Auch das Lichtbild ist hervorragend, wie Du in den Beispielen unten sehen kannst.
Verbesserungsmöglichkeiten:
Was ich bei dieser Lampe vermisse, ist eine Akku-Anzeige. Dies ist doch eigentlich eine gute Option, die man bei den meisten Fenix-Modellen findet. Man muss nun jedes Mal den Akku neu aufladen oder ein Multimeter zur Hand haben, um zu sehen, wie viel Kapazität noch im Akku vorhanden ist.
Preis-/Leistungsverhältnis
Die PD36 TAC bleibt knapp unter hundert Euro, was ich für eine mittelgroße Lampe als eine Art Limit ansehe. Da die Lampe vollständig ist und Fenix nachweislich Produkte herstellt, die jahrelang halten, halte ich sie nicht für „überteuert”. Außerdem kostet sie genauso viel wie ihr weniger leistungsstarker Bruder, die PD36R.
Mein Fazit
Die PD36 TAC ist eine großartige Lampe zum Mitnehmen. Das Umschalten zwischen den Modi und die Transportsicherung sind sehr einfach, die Lichtleistung ist hervorragend und die Lampe kann einiges aushalten. Wie bereits erwähnt, ist nur das Fehlen einer Akku-Anzeige ein spürbares Manko.
Gut zu wissen: In der kommenden Saison wird Fenix noch mehr taktische Varianten auf der Grundlage anderer beliebter Modelle herausbringen. Es könnte sich also lohnen, noch darauf zu warten, wenn Du zum Beispiel mehr Reichweite benötigst.
Last but not least: Die Beamshots:
Der Standort ist eine schmale Straße bergauf, die von Bäumen gesäumt ist. Das breite Lichtprofil und der große Hotspot fallen sofort ins Auge: Die Lampe liefert eine enorme Lichtmenge auf kurze bis mittlere Entfernungen. Im Folgenden zeige ich Dir die fünf Lichtmodi des „Duty-Modus”.
Einige weitere Fotos mit der PD36 TAC in der Hand. Auch hier fallen wieder der große und helle Hotspot und das breite Lichtprofil auf. So hast Du die Situation sofort im Griff, weil Du sofort eine große Fläche ausleuchten kannst.
Wie bereits erwähnt, gibt es einen Unterschied bei der maximalen Leistung zwischen dem Duty- und dem Tactical-Modus. Natürlich ist dieser Unterschied sichtbar, aber ich glaube nicht, dass Du in der Praxis viel davon merken wirst. Sieh Dir die folgenden Bilder an!
Koen van der Jagt
Bereits als kleines Kind zeigte Koen van der Jagt ein großes Interesse an Lampen, Drähten und Batterien. Als Kind interessiert er sich vor allem für Fahrradlampen und andere Elektronik. Die Krypton- und Halogenlampen wurden in den letzten Jahren durch LEDs ersetzt. Sei ein paar Jahren richtet er sein Interesse auch auf hochwertihe Markenprodukte. Seine ersten Taschenlampen-Marken waren Led Lenser und Fenix. Daneben hat er eine Leidenschaft für Fotografie und ist er ein begeisterter Hobby-Fotograf. Neben Fotos von der Natur und imposanten Wetteraufnahmen zeigt Koen auch gerne Bilder von dem, was eine Taschenlampe kann und wie das Lichtbild in Dunkelheit fällt. Die Rezensionen, die Koen schreibt, können oft in Foren wie candlepowerforums.com und taschenlampen-forum.de gelesen werden. Koen besitzt mittlerweile Taschenlampen in fast jeder Kategorie: von kleinen und handlichen Lampen, bis hin zu leistungsstarken Scheinwerfern.